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öffentlich


Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN; hier: Schulzentrum Wilhermsdorf mit Schwimmhalle



Sachverhalt

Gemäß Antrag der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen soll der Antrag im öffentlichen Teil der Marktgemeinderatssitzung beschlossen werden.

Begründung des Antrags vom 11.12.2023:
Mit Blick auf die seit einigen Wochen bekannten Kosten von mehr als 30 Millionen Euro für den Neubau der Grund- und Mittelschule Wilhermsdorf (ohne Schwimmbad) sowie die allgemeine Preisentwicklung im Baugewerbe halten wir es nicht mehr für vertretbar, ohne eine Alternativvariante weiter zu planen. Aufgrund der vielen Großprojekte, die unsere Kommune in den nächsten Jahren vor sich hat (Bürgerzentrum, Baugebiet-West, Wohnraumschaffung im Innenort, Veränderung der Ortsdurchfahrt), halten wir den Neubau eines Hallenbades in der aktuellen Lage finanziell für nicht mehr verantwortbar. Wenn in der Planung des Schulzentrums das Hallenbad nicht mehr berücksichtigt werden muss, dann sollte es sogar möglich sein, die Schule günstiger zu bauen und die Alte Turnhalle könnte weiter als Veranstaltungsstätte erhalten bleiben. Zudem könnten auch im Sinne der Nachhaltigkeit Teile des Bestandsgebäudes der Mittelschule in einen Neubau integriert werden. Das bisherige Hallenfreibad hat sich als deutlich resilienter gezeigt als lange Zeit prognostiziert. Darüber hinaus ergaben Betrachtungen im Marktgemeinderat, dass die Betriebskosten des Hallenfreibads durch eine regenerative Energieversorgung und weitere bauliche Maßnahmen deutlich gesenkt werden können.

Stellungnahme der Verwaltung:
Das Entwicklungskonzept vom März 2019 ist eine Vorstudie zu den jetzigen Planungen. Damals wurde ein Flächenbedarf von 4.170 m² ermittelt, u. a. ohne Verkehrsflächen. Zum Planungsstand LPH2 werden 7.782 m² erforderlich. Die Preissteigerung ist durch die Flächenmehrung und der regelmäßigen jährlichen Preiserhöhungen begründbar. Dies ist dem Gremium bereits mitgeteilt worden.

2022 wurde vom Lehrerkollegium der Grund- und Mittelschule, der OGT-Leitung, der kommunalen Jugendpflege im Beisein des Bürgermeisters und der Bauverwaltung ein pädagogisches Konzept zusammen mit LernLandSchaft erarbeitet. In diesem Konzept wurde keine Schule entwickelt, sondern eine Bildungseinrichtung für einen zukunftsfähigen Grund- und Mittelschulstandort in Wilhermsdorf. Die pädagogischen Möglichkeiten können voll ausgeschöpft werden und für das päd. Personal wird ein ansprechendes Arbeitsumfeld geschaffen.

Daraufhin wurden seitens des Planerteams Möglichkeiten ausgearbeitet, wie das Konzept räumlich umgesetzt werden kann. Nach anfänglichen Planungen mit den Bestandsgebäuden wurde ersichtlich, dass das päd. Konzept nicht umgesetzt werden kann und dass die Bestandsnutzung zu nicht förderfähigen Mehrkosten und längeren Ausführungszeiten führen würde.

Die Schritte wurden dem MGR regelmäßig mitgeteilt. Die Vorentwürfe, Alternativvarianten und Hintergründe wurden in der Sondersitzung am 15.03.2023 dem Gremium ausführlich präsentiert.

Bei der darauffolgenden MGR-Sitzung am 24.03.2023 hat das Gremium dem Vorentwurf zum Neubau einstimmig zugestimmt (entschuldigt waren die Mitglieder Dirnberger, Enßner, Köninger und Scheller).
Dabei wurde der Werdegang der jetzigen wirtschaftlichsten Schulvariante im Norden des Grundstückes nochmals ausführlich erläutert. Die wirtschaftlichste Variante beinhaltet auch die Trennung des Schul- und Schwimmhallengebäudes, aufgrund der unklaren Fördermöglichkeiten für die Schwimmeinheit.
Es soll das Schulgebäude im Norden des Grundstücks realisiert werden. Dazu ist der Abbruch der Gebäude Trafo, stillgelegter Trafo, ehem. Hausmeisterhaus, Alte Turnhalle erforderlich. Auch die Planung der Schwimmhalle im Süden des Grundstückes mit Abbruch der Grund- und Mittelschule wurde befürwortet.

Diese Variante wurde weiter ausgearbeitet und dem Gremium zum Ende der LPH2 im Oktober 2023 zur Beratung vorgelegt. Hier wurde mitgeteilt, dass eine Drehung des Schulgebäudes aus verschiedenen Gründen nicht möglich ist und die Alte Turnhalle wegen des Neubaus und auch wegen des Sanierungsstaus abgerissen werden muss. Durch den Wegfall der Errichtung der Schwimmhalle kann das jetzige geplante Schulgebäude nicht günstiger gebaut werden, lediglich im Außenbereich kann man sich ca. 70.000 Euro einsparen. Diese waren allerdings bei der Kostenschätzung nicht enthalten. Da diese Kosten zur LPH2 der Schwimmhalle gerechnet werden.
Kosteneinsparungen wurden im BUA im Dezember 2023 vorgelegt.
Somit wird eine kosten- und zeitaufwendige Umplanung des Entwurfs für das Schulgebäude seitens der Verwaltung nicht empfohlen, da Alternativen geprüft wurden und das wirtschaftlichste Gebäude vertieft wird.

Es wurde vereinbart, dass die Schwimmhalle bis zur Kostenschätzung weitergeplant werden soll, da ja bereits Vorleistungen erbracht wurden. Dies ergibt sich aus dem Geschäftsbesorgungsvertrag mit BayernGrund. Mit der Kostenschätzung in LPH2 werden die geplanten Kosten für die Schwimmhalle ersichtlich. Solange keine weiteren Fördermittel abgerufen werden können, ist die freiwillige Aufgabe der Gemeinde, die Schwimmhalle, sicherlich nicht realisierbar. Oft werden Fördertöpfe nur kurzfristig aufgelegt, dann könnte die Gemeinde reagieren, da bereits Planungen vorliegen.

Für das Bestandshallenfreibad liegt ein Sanierungsgutachten aus dem Jahr 2015 vor (veranschlagte Sanierungskosten 4,5 Mill. Euro). Mit Kostensteigerung muss gerechnet werden. Man muss in der FLZ nur die Berichte zur Sanierung des Hallenbads von Uffenheim verfolgen. Hier wurden 4,5 Mill. Euro veranschlagt, mittlerweile ist man bei 9,9 Mill. Euro und das Bad wird nach voraussichtlich sechs Jahren erst wieder geöffnet. Zu der regenerativen Energieversorgung ist anzumerken, dass hier die Gemeinde auch erst wieder massiv in Vorleistung gehen müsste. Daher wird nicht empfohlen einen umfänglichen Maßnahmenkatalog zum Erhalt des bestehenden Hallenfreibades zu erarbeiten.

Alle Anmerkungen in der Begründung des Antrags sind dem Gremium bekannt und wurden in der Stellungnahme der Verwaltung nochmals dargelegt.
 

Beschluss

Angesichts der zu erwartenden deutlichen Preissteigerungen für den Neubau Grund- und Mittelschule Wilhermsdorf und dem Wegfall der bisherigen Argumente (Synergieeffekte, Kostensenkung, Zeiteinsparung) für den Neubau eines Hallenbads am Schulstandort wird die Verwaltung beauftragt, den Schulneubau ohne Hallenbadneubau neben der Schule zu planen und Maßnahmen für einen Erhalt des bisherigen Hallenfreibads zu erarbeiten. Darüber hinaus wird die Verwaltung aufgefordert, den Standort des Schulneubaus so umzuplanen, dass einerseits die Alte Schulturnhalle erhalten bleibt, andererseits - durch die für den Hallenbadneubau vorgesehene freiwerdende Fläche - beim Schulneubau deutlich Kosten gesenkt werden können.

Abstimmungsergebnis

Ja-Stimmen:
2
Nein-Stimmen:
16
Persönlich beteiligt:
0
 




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